Pädagogische Arbeit

Die pädagogische Arbeit in der Kinderkrippe Löwenzahn ist auf die Bedürfnisse und Interessen jedes einzelnen Kindes und auf die Situation der gesamten Gruppe ausgerichtet. Dies ermöglicht den Kindern Individualität und erweitert ihre Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten. Dabei erhält jedes Kind die persönliche Förderung, Begleitung und notwendige Unterstützung, die es braucht.
Die Grundlage für das pädagogisches Handeln in der Kinderkrippe Löwenzahn stammt in der projektorientierten Reggio Pädagogik, in Bildungs- und Lerngeschichten (BULG) und im situationsbezogenen Ansatz. Aktivitäten, Angebote und Projekte bauen auf konkreten Interessen und Situationen auf. Für die Kinder bedeutsame Alltagssituationen werden aufgegriffen und in die Planung einbezogen.


Reggio Pädagogik
1970 wurde die Reggio Pädagogik in der oberitalienischen Stadt «Reggio nell’Emilia» in Italien von Loris Malaguzzi entwickelt. Der Schwerpunkt liegt auf den vielen Kommunikationsebenen («Hundert Sprachen hat das Kind») im Entwicklungsprozess von Kindern und Erwachsenen. Durch Beobachtung, Raum, Zeit, Materialbereitstellung und dezenter Hilfe- oder Fragestellung wird eine Eigenentwicklung im Austausch mit anderen ermöglicht. Jedes Kind wird als individueller Forscher und Entdecker angesehen und nach seinen Bedürfnissen gefördert und begleitet.
In der Reggio Pädagogik wird von den 100 Sprachen des Kindes gesprochen. Kinder können sich auf unterschiedliche Arten ausdrücken, z.B. durch Kreativität, verbale Kommunikation, Tanzen/Bewegungen und vielen weiteren Formen.


Zitat von Loris Malaguzzi, 1985
Ein Kind ist aus hundert gemacht.
Ein Kind hat hundert Sprachen,
hundert Hände,
hundert Gedanken,
hundert Weisen zu denken, zu spielen, zu sprechen.
Hundert, immer hundert Weisen zu hören,
zu staunen, zu lieben,
hundert Freuden
zu Singen und zu Verstehen.
Hundert Welten zu entdecken,
hundert Welten zu erfinden,
hundert Welten zu träumen.
Ein Kind hat hundert Sprachen,
(und noch hundert, hundert, hundert),
aber neunundneunzig werden ihm geraubt.
Die Schule und die Kultur trennen ihm den Geist vom Körper.
Sie sagen ihm,
ohne Hände zu denken,
ohne Kopf zu handeln,
nur zu hören ohne zu sprechen,
ohne Freuden zu verstehen,
nur Ostern und Weihnachten
zu staunen und zu lieben.
Sie sagen ihm, es soll
die schon bestehende Welt entdecken.
Und von hundert werden ihm neunundneunzig geraubt.
Sie sagen ihm,
dass Spiel und Arbeit,
Wirklichkeit und Fantasie,
Wissenschaft und Vorstellungskraft,
Himmel und Erde,
Vernunft und Träume
Dinge sind, die nicht zusammenpassen.
Ihm wird also gesagt,
dass es Hundert nicht gibt.
Das Kind aber sagt:
„Und es gibt Hundert doch.“